„Ein Ferrari ist kein Auto, er ist ein Traum.“

Ein Gespräch im 296 GTS mit Ferrari Instruktor Lorenzo Granai.

Seine Erfolge als dreifacher italiensicher Rallye Champion haben Ihm seinen Traumjob für Ferrari beschert. Als einer von über 100 Ferrari Instruktoren, reist Lorenzo seit 19 Jahren um den Globus, um Ferrari Kunden den sicheren Spaß am Ferrari fahren zu vermitteln. Im Interview spricht er über Grenzerfahrungen auf der Rennstrecke, fahrerisches Feintuning und warum Ferrari fahren jeden berührt.

 

Lorenzo, wie fühlt es sich an, für Ferrari zu arbeiten?

Es ist mehr als ein Job, für mich als Italiener ist eine besondere Ehre. Ferrari ist für viele die bekannteste Automarke der Welt. Dass ich mit meinem Know-how aus dem Rallyesport heute Menschen auf der Rennstrecke und in unterschiedlichsten Autos begleiten darf, ist ein Geschenk. Ich lebe meine Leidenschaft, jeden Tag. Und es kommen immer wieder neue, schöne Modelle, wie der 296 GTS.

 

Was ist die größte Herausforderung für jemanden, der zum ersten Mal in einem Ferrari sitzt?

Das eigene Limit zu erkennen. Und die Systeme des Fahrzeugs wirklich zu verstehen. Um einen Ferrari voll auszukosten braucht es etwas Zeit hinter dem Lenkrad. Unser Ziel ist es, dem Fahrer zu zeigen, wo sein persönliches Limit liegt und das des Wagens. Wenn du das kennst, arbeiten wir daran, Dein Selbstvertrauen Schritt für Schritt zu steigern.

 

Deine Kunden sind oft keine Anfänger. Was lernen sie bei Dir?

Stimmt. Ferrari Kunden ODER Ferraristi sind schon meist gute Fahrer. Ab einem gewissen Niveau sind es die kleinen Details, die den großen Unterschied machen. Genau dort setzen wir an. Wir arbeiten mit Daten, Telemetrie und Spezialausrüstung, das geht nur auf geschlossenen Strecken. Dort können wir ihnen relativ gefahrlos zeigen, wie ein Ferrari unter Extrembedingungen reagiert und wie sie reagieren. Das erfahren und durchlaufen sie Level für Level.

 

Kannst du ein Beispiel geben?

Ein ganz entscheidender und wichtiger Punkt: Wohin der Fahrer während der Fahrt blickt. Dafür nutzen wir eine spezielle Brille, die aufzeigt, wohin die Augen schauen. Viele schauen zu nah und nur vor das Auto, wenn du das änderst, verändert sich deine ganze Fahrlinie. Besonders beim Kurvenfahren ist es wichtig dahin zu sehen, wo man hinfährt. Wenn ich sage: schau aus dem Seitenfenster, machen viele erste einmal große Auge. Dieser Moment, wenn sie das verstehen und umsetzen, ist für viele ein echter Durchbruch.

 

Was bedeutet Ferrari für dich, ganz persönlich?

Ferrari ist kein Auto. Es ist ein Traum. Ferrari baut nicht nur Fahrzeuge, Ferrari erfüllt Träume. Alle Männer haben Träume, die Spielzeuge werden eben mit dem Alter teurer (lacht).

 

Für alle die noch träumen, was spürt man, wenn man am Steuer eines Ferrari sitzt?

Mit einem Ferrari erfährst du den maximalen Level an Emotion. Du spürst das Auto mit allen Sinnen. Zuerst siehts Du es, dann hörst du es und zu guter Letzt spürst du es. Der Sound und die Vibration des Motors beim Beschleunigen, die Fliehkräfte in den Kurven und die Power der Bremsen. Und mit dem offenen Verdeck saugt man noch die ganze Welt um sich herum ein.

Was wirklich besonders ist, du siehst das Lächeln und die Begeisterung der Menschen, die dich vorbeifahren sehen. Es steckt an. Ein Ferrari macht nicht nur den Fahrer glücklich, sondern auch alle, die ihn sehen. Man fühlt sich… besonders.

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